was wir fühlten
als ihr die sanduhr als geschenk bekamt
als euer rücken stärker auf leistung pochte
als gender keine frage sondern eine tat
sache
war
deine einfacheit sagten sie
zwispältigkeit sagte ich
einbildungsschwäche sagten sie
muss mann nicht in sich hineinwachsen sagte ich
im gegenteil sagten sie im außen wirkt das innen
wer sich findet sei trotzdem verloren sagst du
als ich dir erzähle dass ich im fundbüro angeheuert habe
beim küssen
tauschten
sie billionen bazillen aus
was wir fühlten
im anfangstausch
als geltung keine
rolle rückwärts
spielte
deinen körper
nur
deinen
niemals meinen
ich existierte und ich existierte nicht du existiertest und du existiertest nicht
wihr
sier
jede trennung verstärkt geh
mein
schafft
die vorstellung behagt euch sagte er
du hast gar nichts begriffen sagte sie
eigenständigkeit
ist der kleber des
glücks
nichts gegen mündigkeit sagte der wirt
die mikroben prellten prompt die zeche
was wir fühlten
ichduersiewirihrsie
nein sagten alle
unisono
gramm
attic
wie würdest du das nennen
er zögerte kurz dachhoden
im saal brauste dabeifall auf
und wären wir woanders fragten sie
schnurzegal verantwortete der chor
schlaf schaltet müdigkeit aus
die revolution in den betten hat den nacht
teil
privat zu bleiben
was wir fühlten
argwohn zog ein
das potential eines höhepunkts ist überschaubar
ruhig bleiben
explosionen
in der nacht
implosionen
ruhig bleiben
geschasstwerden
schreibt man das
zusammen
nein auseinander
haben sie angst vor schlangen
an kaufhauskassen
meinetwegen
ja immense angst
im portemonnaie
lag der gruß
den sie geh
schrieben
hatte
eine fernbeziehung sagten sie
könne an der beziehung scheitern
nicht an der ferne
was wir fühlten
mittel
bar
un
ter
wegs
an abzweigungen wachsen seltene früchte
wie höhlen boten sich die
bücher an dachten sie
im abgrunde sagte sie ihr haar dunkel und fest
er sagte nichts die spitzen kitzelten ihn unter der nase
was wir fühlten
im gewühl fragte er
fühl zu fühl sagte sie
da
da
nach+
-mittag
disorder i remember everything order i remember nothing
was wir fühlten
du leckst winzige
du leckst kleine
du leckst riesige
wunden
gestapelte fragen
vernarrte antworten
stunden genäht
standarbeit hinter
ihr
so sagte sie und so sagte sie und dann so sagte sie
festlegungen erwiesen sich als lockerungsübung
deinmechanik sagte er
meinmechanik sagte sie
feinmechanik sagte er
seinmechanik sagte sie
vernunft trägt viele kleider
unvernunft uniform
was wir fühlten
während des sprechens versunken
in den augen verblendete momente
du stellst dich vor
so und so und so
ah uninteressant
als eure mutter sagte vater ist tot
wusstet ihr nicht was ihr empfindet
wie können wir etwas wissen
wenn es die lage noch nicht
ist das so schwer zu verstehen
ich denke nicht sagte ich
wie meinst du das sagtest du du denkst nicht oder denkst du nicht
gibt es da einen unterschied sagte ich
was wir fühlten
sie reden über die wahrheit
wie angenehm sie wäre sagt eine
wie erstrebenswert sagt eine andere
im grunde lohnte verlogenheit selten sagt noch eine
sie nicken und stimmen zu
was sagt eine sei allerdings mit dem zwang
der darstellung sagte eine andere
wir sollten das leben nicht als bühne empfinden sagt noch eine
sie nicken und stimmen ab
drei zu null sagt eine
ein heimspiel sagt eine andere
was wenn wir auswärts antreten sagt noch eine
aufmerksamkeit ist kein wert an sich
überholmanöver sind selten falsch
beleidigungen bereiten vergnügen und den kompromissacker
last erleichtert
bewegung sollte nicht mit ruhe verglichen werden
bin ich für mich bin ich nicht gegen dich
bist du für dich bist du nicht gegen mich
was wir fühlten
du willst sagt sie das
selbe
als ob die wiederholung irgendetwas
brächte
füreinander für einander
fürsprache für sprache
abgeholt zu werden ist eine bestimmte art der ankunft
am wegesrand saßen sie pflaumenkerne spuckend
zikaden surrten am himmel keine wolke
was wir fühlten
den hintergrund als vordergrund
die moral der bilder verschwinden
unsere gewissheiten oder was wir dafür hielten
sind sie verwandt fragte der beamte
im welchen sinne fragten wir
uns fiel ein was uns verband
dann fiel uns ein was uns trennte
bestimmtes hat keine größere strahlkraft als unbestimmtes
was wir fühlten
ist
was
wir
dachten
was wir uns ausdachten
wir hatten
ein ausdachten über dem kopf
geschichten
was wir fühlten
du fragst mich ist die auseinandersetzung notwendig
ich bleibe dir vorsichtshalber die antwort schuldig
ich frage dich hast du dir das so vorgestellt
du bleibst mir vorsichtshalber die antwort schuldig
am abend sitzen wir im renger patzsch
der französische kellner flirtet mit dir
flammkuchen sagt er das ist doch ihre spezialität was würden sie mir empfehlen
sagt sie wir sitzen am fenster der barkeeper lächelt sich im spiegel an wir gehen
atem auf der haut
haare kräuseln sich
im mund
was wir fühlten
riefen wir an
kassierten
absagen
was wir fühlten
riefen wir an
kassierten
zusagen
was wir fühlten
in unseren mündern sprächen wir
in unseren nasen röchen wir
sprechen sei wie riechen sagt sie
synästhetisch sagt er
nein praktisch sagt sie niemand der lebt kann es abstellen
geld besitzt die eigenschaft unangekündigt zu verschwinden
wer jetzt an die liebe als vergleich denkt hat recht und unrecht zugleich
salzige zungen
ihre lippen schlafen aufeinander ein
was wir fühlten
du sagtest du und meintest dich
ich sagte du und meinte mich
regen auf dem rücken
sie bückten sich tiefer
jene welle sie hielten sich
am zaun wachten kampfhunde
jetzt tauchen
sie hatten sich mehr vorgenommen
als ihre kinder
was wir fühlten
das ist ist immer besser als das war
das ist während das war war
das ist ist immer besser als das sein wird
da es ist während das sein wird sein wird
der tod verachtet grundsätzlich das leben
das leben verachtet grundsätzlich den tod
was wir fühlten
in der frage die an
stellung
auf gabe
und die ewige frage nach be
be
be
not/ung
du stehst vor ihm und sagst
wer ist hier richter
auf welcher grundlage wird hier
über uns ein urteil gefällt
wir stehen am bett die beiden
die drei
die vier kinder
schlafen
das sind wir sagt er
an einem guten tag sagt sie
tränen halten seelen zusammen
was wir fühlten
wenn wir nicht weinten
wenn wir nichts meinten
nur wären
nur wehrten
du schlingst mich herunter
ich dich
du schmeckst nach mir
ich nach dir
was wir fühlten
in sommernächten
an tafeln die uns halten
mit fremden freunden
du musterst dich und sagst ich bin nichts weniger als überrascht
wir musterten uns und sagen wir dachten irgendetwas würde sich verändern
am erstaunlichsten war die ähnlichkeit
unterschiede fielen weit weniger ins gewicht
sie treten an
rennen los
überholen
kräfte überschätzend
was wir fühlten
du weniger als ich du mehr als ich ihr weniger als wir ihr mehr als wir
an den geräten hingen schläuche
wein fragte er
luft sagte sie
fast ausnahmslos sagte sie auf seine frage nach dem gemüt antwortend handelt es sich um organfunktionen
gesteuert wollte er wissen
sie sah ihn an als sei er geisteskrank
durchs autonome nervensystem
heraklit vermutete dass des menschen geschick sein gemüt sei
sprache
richtig gefasst
ist
mit abstand
das ungemütlichste
was existiert
was wir fühlten
als die sterne explodierten
als fka twigs lp 1 aufhörte
als adichies a feminist manifesto in fifteen suggestions
auf dem weg nach australien war
als ich dir von den neuen rechten auf der buchmesse erzählte
und mich dabei
übergab
als ich dir sagte ich werde deren bücher lesen müssen
mehr leute hätten hitler lesen müssen
wir dürften diese fehler nicht wiederholen wir
müssten intellektuell vorbereitet sein
was wir fühlten
als wir the smiths auflegten
als wir tranken und rauchten
als wir uns hielten und tanzten
als wir den weg ins zimmer fanden
glattes parkett
holz knirschte
als du mir den
gummi überzogst
was wir fühlten
als wir sagten das wären wunderschöne geworden
was wir fühlten
sie sagten authentizität und meinten zensur
das darf nur wer sagten sie
wir fragten wen meint ihr damit
sie sagten ihr wisst schon
und sie hatten recht
rötere himmel als im herbst gibt es nur in der hölle
großmutter hatte humor wir standen am grab
du wischtest beiläufig meine tränen weg
ich hielt danach deine klebrige hand
was wir fühlten
im abendgrauen die angst einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen sagt er
tot zu sein oder zu sterben fragt sie
ohne gedanken zu sein sagt er dich und mich nicht mehr zu spüren
ohne erinnerung zu sein sagt sie und nickt
was wir fühlten
nähmen wir uns die zeit
die wir brauchten
um
um
um
um
um
umum
umumumum
um umum
um um um
umum um um umum um
umum
was wir fühlten
währendwirunsliebtenwiesichnochniemalszweimenschengeliebthabenfürimmerund
nichtewig
was wir fühlten
als es leiser wurde
als es kälter wurde und dunkler und heller und
die lust der anderen ist nicht unsere lust
die lust der anderen ist keine lust
die lust der anderen ist unsere lust
wie häufig hast du das gesagt sagt sie
was meinst du sagt er
das mit der lust und dem ich sagt sie
lustig sagt er und lacht
genau sagt sie ohne in sein lachen einzu
stummen
hören
verschwören
sich
sensations sweet
felt in the blood
and felt along the heart
was wir fühlten
unterhielten wir uns mit dem bösen
schüttelten dem bösen die hand
nannten den namen des bösen
argumentierten mit dem bösen
wiesen die beleidigungen des bösen zurück
verlören fast die nerven angesichts
des bösen
gingen wir als debattensieger vom platz ohne das böse zu ändern
was wir fühlten
sei nichts was wir teilen sollten sagtest du
aus prinzip fragte ich
nein um die einordnung zu verhindern sagtest du
und um geheimnisse zu bewahren fragte ich
du drehst dich ab hinter dir auf dem feld eine fototapete schnee
von heute sagst du ziehst lachend den wintermantel über
den bikini
das gesicht
sie werden den moment kennen wenn die fotos jünger als sie sind und ich spreche
nicht allgemein
wenn sie sich auf den fotos nicht mehr als jetzt erkennen
wenn das jetzt vergangen
ist von einem tag zum anderen
bei manchen passiert das mitte dreißig
mitte vierzig mitte fünfzig
würde ich sagen ist der letzte termin für
eine vermisstenanzeige sagst du und lächelst
ja sage ich und rolle mich ein wie ein kind das
sicher
ist
0
0
10.17
als ihr die sanduhr als geschenk bekamt
als euer rücken stärker auf leistung pochte
als gender keine frage sondern eine tat
sache
war
deine einfacheit sagten sie
zwispältigkeit sagte ich
einbildungsschwäche sagten sie
muss mann nicht in sich hineinwachsen sagte ich
im gegenteil sagten sie im außen wirkt das innen
wer sich findet sei trotzdem verloren sagst du
als ich dir erzähle dass ich im fundbüro angeheuert habe
beim küssen
tauschten
sie billionen bazillen aus
was wir fühlten
im anfangstausch
als geltung keine
rolle rückwärts
spielte
deinen körper
nur
deinen
niemals meinen
ich existierte und ich existierte nicht du existiertest und du existiertest nicht
wihr
sier
jede trennung verstärkt geh
mein
schafft
die vorstellung behagt euch sagte er
du hast gar nichts begriffen sagte sie
eigenständigkeit
ist der kleber des
glücks
nichts gegen mündigkeit sagte der wirt
die mikroben prellten prompt die zeche
was wir fühlten
ichduersiewirihrsie
nein sagten alle
unisono
gramm
attic
wie würdest du das nennen
er zögerte kurz dachhoden
im saal brauste dabeifall auf
und wären wir woanders fragten sie
schnurzegal verantwortete der chor
schlaf schaltet müdigkeit aus
die revolution in den betten hat den nacht
teil
privat zu bleiben
was wir fühlten
argwohn zog ein
das potential eines höhepunkts ist überschaubar
ruhig bleiben
explosionen
in der nacht
implosionen
ruhig bleiben
geschasstwerden
schreibt man das
zusammen
nein auseinander
haben sie angst vor schlangen
an kaufhauskassen
meinetwegen
ja immense angst
im portemonnaie
lag der gruß
den sie geh
schrieben
hatte
eine fernbeziehung sagten sie
könne an der beziehung scheitern
nicht an der ferne
was wir fühlten
mittel
bar
un
ter
wegs
an abzweigungen wachsen seltene früchte
wie höhlen boten sich die
bücher an dachten sie
im abgrunde sagte sie ihr haar dunkel und fest
er sagte nichts die spitzen kitzelten ihn unter der nase
was wir fühlten
im gewühl fragte er
fühl zu fühl sagte sie
da
da
nach+
-mittag
disorder i remember everything order i remember nothing
was wir fühlten
du leckst winzige
du leckst kleine
du leckst riesige
wunden
gestapelte fragen
vernarrte antworten
stunden genäht
standarbeit hinter
ihr
so sagte sie und so sagte sie und dann so sagte sie
festlegungen erwiesen sich als lockerungsübung
deinmechanik sagte er
meinmechanik sagte sie
feinmechanik sagte er
seinmechanik sagte sie
vernunft trägt viele kleider
unvernunft uniform
was wir fühlten
während des sprechens versunken
in den augen verblendete momente
du stellst dich vor
so und so und so
ah uninteressant
als eure mutter sagte vater ist tot
wusstet ihr nicht was ihr empfindet
wie können wir etwas wissen
wenn es die lage noch nicht
ist das so schwer zu verstehen
ich denke nicht sagte ich
wie meinst du das sagtest du du denkst nicht oder denkst du nicht
gibt es da einen unterschied sagte ich
was wir fühlten
sie reden über die wahrheit
wie angenehm sie wäre sagt eine
wie erstrebenswert sagt eine andere
im grunde lohnte verlogenheit selten sagt noch eine
sie nicken und stimmen zu
was sagt eine sei allerdings mit dem zwang
der darstellung sagte eine andere
wir sollten das leben nicht als bühne empfinden sagt noch eine
sie nicken und stimmen ab
drei zu null sagt eine
ein heimspiel sagt eine andere
was wenn wir auswärts antreten sagt noch eine
aufmerksamkeit ist kein wert an sich
überholmanöver sind selten falsch
beleidigungen bereiten vergnügen und den kompromissacker
last erleichtert
bewegung sollte nicht mit ruhe verglichen werden
bin ich für mich bin ich nicht gegen dich
bist du für dich bist du nicht gegen mich
was wir fühlten
du willst sagt sie das
selbe
als ob die wiederholung irgendetwas
brächte
füreinander für einander
fürsprache für sprache
abgeholt zu werden ist eine bestimmte art der ankunft
am wegesrand saßen sie pflaumenkerne spuckend
zikaden surrten am himmel keine wolke
was wir fühlten
den hintergrund als vordergrund
die moral der bilder verschwinden
unsere gewissheiten oder was wir dafür hielten
sind sie verwandt fragte der beamte
im welchen sinne fragten wir
uns fiel ein was uns verband
dann fiel uns ein was uns trennte
bestimmtes hat keine größere strahlkraft als unbestimmtes
was wir fühlten
ist
was
wir
dachten
was wir uns ausdachten
wir hatten
ein ausdachten über dem kopf
geschichten
was wir fühlten
du fragst mich ist die auseinandersetzung notwendig
ich bleibe dir vorsichtshalber die antwort schuldig
ich frage dich hast du dir das so vorgestellt
du bleibst mir vorsichtshalber die antwort schuldig
am abend sitzen wir im renger patzsch
der französische kellner flirtet mit dir
flammkuchen sagt er das ist doch ihre spezialität was würden sie mir empfehlen
sagt sie wir sitzen am fenster der barkeeper lächelt sich im spiegel an wir gehen
atem auf der haut
haare kräuseln sich
im mund
was wir fühlten
riefen wir an
kassierten
absagen
was wir fühlten
riefen wir an
kassierten
zusagen
was wir fühlten
in unseren mündern sprächen wir
in unseren nasen röchen wir
sprechen sei wie riechen sagt sie
synästhetisch sagt er
nein praktisch sagt sie niemand der lebt kann es abstellen
geld besitzt die eigenschaft unangekündigt zu verschwinden
wer jetzt an die liebe als vergleich denkt hat recht und unrecht zugleich
salzige zungen
ihre lippen schlafen aufeinander ein
was wir fühlten
du sagtest du und meintest dich
ich sagte du und meinte mich
regen auf dem rücken
sie bückten sich tiefer
jene welle sie hielten sich
am zaun wachten kampfhunde
jetzt tauchen
sie hatten sich mehr vorgenommen
als ihre kinder
was wir fühlten
das ist ist immer besser als das war
das ist während das war war
das ist ist immer besser als das sein wird
da es ist während das sein wird sein wird
der tod verachtet grundsätzlich das leben
das leben verachtet grundsätzlich den tod
was wir fühlten
in der frage die an
stellung
auf gabe
und die ewige frage nach be
be
be
not/ung
du stehst vor ihm und sagst
wer ist hier richter
auf welcher grundlage wird hier
über uns ein urteil gefällt
wir stehen am bett die beiden
die drei
die vier kinder
schlafen
das sind wir sagt er
an einem guten tag sagt sie
tränen halten seelen zusammen
was wir fühlten
wenn wir nicht weinten
wenn wir nichts meinten
nur wären
nur wehrten
du schlingst mich herunter
ich dich
du schmeckst nach mir
ich nach dir
was wir fühlten
in sommernächten
an tafeln die uns halten
mit fremden freunden
du musterst dich und sagst ich bin nichts weniger als überrascht
wir musterten uns und sagen wir dachten irgendetwas würde sich verändern
am erstaunlichsten war die ähnlichkeit
unterschiede fielen weit weniger ins gewicht
sie treten an
rennen los
überholen
kräfte überschätzend
was wir fühlten
du weniger als ich du mehr als ich ihr weniger als wir ihr mehr als wir
an den geräten hingen schläuche
wein fragte er
luft sagte sie
fast ausnahmslos sagte sie auf seine frage nach dem gemüt antwortend handelt es sich um organfunktionen
gesteuert wollte er wissen
sie sah ihn an als sei er geisteskrank
durchs autonome nervensystem
heraklit vermutete dass des menschen geschick sein gemüt sei
sprache
richtig gefasst
ist
mit abstand
das ungemütlichste
was existiert
was wir fühlten
als die sterne explodierten
als fka twigs lp 1 aufhörte
als adichies a feminist manifesto in fifteen suggestions
auf dem weg nach australien war
als ich dir von den neuen rechten auf der buchmesse erzählte
und mich dabei
übergab
als ich dir sagte ich werde deren bücher lesen müssen
mehr leute hätten hitler lesen müssen
wir dürften diese fehler nicht wiederholen wir
müssten intellektuell vorbereitet sein
was wir fühlten
als wir the smiths auflegten
als wir tranken und rauchten
als wir uns hielten und tanzten
als wir den weg ins zimmer fanden
glattes parkett
holz knirschte
als du mir den
gummi überzogst
was wir fühlten
als wir sagten das wären wunderschöne geworden
was wir fühlten
sie sagten authentizität und meinten zensur
das darf nur wer sagten sie
wir fragten wen meint ihr damit
sie sagten ihr wisst schon
und sie hatten recht
rötere himmel als im herbst gibt es nur in der hölle
großmutter hatte humor wir standen am grab
du wischtest beiläufig meine tränen weg
ich hielt danach deine klebrige hand
was wir fühlten
im abendgrauen die angst einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen sagt er
tot zu sein oder zu sterben fragt sie
ohne gedanken zu sein sagt er dich und mich nicht mehr zu spüren
ohne erinnerung zu sein sagt sie und nickt
was wir fühlten
nähmen wir uns die zeit
die wir brauchten
um
um
um
um
um
umum
umumumum
um umum
um um um
umum um um umum um
umum
was wir fühlten
währendwirunsliebtenwiesichnochniemalszweimenschengeliebthabenfürimmerund
nichtewig
was wir fühlten
als es leiser wurde
als es kälter wurde und dunkler und heller und
die lust der anderen ist nicht unsere lust
die lust der anderen ist keine lust
die lust der anderen ist unsere lust
wie häufig hast du das gesagt sagt sie
was meinst du sagt er
das mit der lust und dem ich sagt sie
lustig sagt er und lacht
genau sagt sie ohne in sein lachen einzu
stummen
hören
verschwören
sich
sensations sweet
felt in the blood
and felt along the heart
was wir fühlten
unterhielten wir uns mit dem bösen
schüttelten dem bösen die hand
nannten den namen des bösen
argumentierten mit dem bösen
wiesen die beleidigungen des bösen zurück
verlören fast die nerven angesichts
des bösen
gingen wir als debattensieger vom platz ohne das böse zu ändern
was wir fühlten
sei nichts was wir teilen sollten sagtest du
aus prinzip fragte ich
nein um die einordnung zu verhindern sagtest du
und um geheimnisse zu bewahren fragte ich
du drehst dich ab hinter dir auf dem feld eine fototapete schnee
von heute sagst du ziehst lachend den wintermantel über
den bikini
das gesicht
sie werden den moment kennen wenn die fotos jünger als sie sind und ich spreche
nicht allgemein
wenn sie sich auf den fotos nicht mehr als jetzt erkennen
wenn das jetzt vergangen
ist von einem tag zum anderen
bei manchen passiert das mitte dreißig
mitte vierzig mitte fünfzig
würde ich sagen ist der letzte termin für
eine vermisstenanzeige sagst du und lächelst
ja sage ich und rolle mich ein wie ein kind das
sicher
ist
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was_wir_fühlten.mp3 | |
File Size: | 8150 kb |
File Type: | mp3 |